Snow, 2022, Buntstift auf Papier, 21 x 29,7 cm


Tents, 2022, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Organisch (2), 2021, Papierintarsie, 29,7 x 21 cm


Kreise (1), 2020, Papierintarsie, 29,7 x 21 cm

Organisch (3), 2020, Papierintarsie, 29,7 x 21 cm

Geist, 2020, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Raus oder rein (1), 2019, Collage, Filzstift und Tusche auf Papier, 33 x 21 cm

Bild Not Yen, 2019, Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

List ist besser als Gewalt (4), 2018, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

List ist besser als Gewalt (2), 2018, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Illustration (1), 2017, Buntstift und Tusche auf Papier, 17,2 x 13,5 cm

Watch Things Drop Down, 2016, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Pose, 2015, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Komplette Füllung, 2014, Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Carl, 2014, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Verzettelt, 2013, Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Pietz, 2013, Buntstift auf Papier, 29,7 x 21 cm

Lyla, 2012, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Ohne Titel, 2012, Buntstift und Tusche auf Papier, 23 x 21 cm

Flamboyant, 2011, Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Mumienfarbige Spindel, 2011, Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Modsvillain, 2011, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Gelatiman, 2010, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm

Donald und die Pyramide, 2010, Tusche auf Papier, 21 x 29,7 cm

7, 2010, Buntstift und Tusche auf Papier, 29,7 x 21 cm


Boogieman, 2009, Tusche auf Papier, 25 x 21 cm

Ka findet den Haarmann, 2008, Grafit auf Papier, 18 x 14 cm

Mulden, 2005, Tusche auf Papier, 21 x 29,7 cm

Allerleirauh, 1980, Filzstift auf Papier, 21 x 16 cm

In Christian Aberles zeichnerischem Werk gibt es unterschiedlichste Arbeiten zu entdecken: auf kleineren Formaten und mit minimalen Mitteln, oft wenig mehr als Buntstift oder Tusche, bewusst reduziert, heruntergebrochen auf das Wesentliche.
Eine der Zeichnungen, die mich von Beginn an fasziniert hat, war 7. Eigentlich eine eher nüchterne Zeichnung, verglichen mit solch schlichtweg glamourösen Blättern wie Flamboyant. Das Verhältnis von Titel und Zeichnung ist ein illustratives. Tatsächlich sieht man sieben lose vertikal über das Blatt verstreute, sich in Dicke und Länge unterscheidende Striche, wobei dieses Wort eigentlich den Charakter dieser wunderschön seltsamen Formen aus Tusche und Buntstift nicht ganz trifft. Und trotzdem ist diese Eindeutigkeit, diese Freude über den Zugang nicht mehr als die allerallgemeinste Gemeinsamkeit.

Wie Marcel Duchamps legendäre 3 Stoppages étalon, bei denen er drei gut einen Meter lange, horizontal gehaltene Fäden aus einem Meter Höhe auf drei Leinwände fallen ließ und diese zufälligen Fadenverläufe mit Firnis fixierte, so entstand 7 aus unzähligen Versuchen einer Linienkonstellationen, bis die perfekte Anordnung gefunden war und diese letzte dann koloriert werden konnte. Dieser künstlerische Versuch, seine experimentelle Durchführung wie ein pseudowissenschaftliches Experiment, eröffnet die Absurdität, die ich an dieser Zeichnung so schätze: die Anordnung der sieben Formen oszilliert zwischen Geniekult und völlig unwichtigen Privatkosmologien.

Ein weiteres Charakteristikum, das Christian gezielt ad absurdum führt, ist das Spiel mit der technischen Perfektion: Seine Zeichnungen sind altmeisterliche Blätter, in ihrer Handwerklichkeit perfekt ausgeführt - aber darum geht es überhaupt nicht. Es sind trotzige, der Zeit abgerungene, höchst kontrollierte Arbeiten. Christian schafft es in seinen Zeichnungen, abstrakte Dinge sichtbar, fast greifbar zu machen.
Worum geht es ihm?
Um das Dazwischen, um das eigentlich Unscheinbare, das Nebensächliche, das Andere. Um das, was bleibt, nachdem alles ja schon da war, alles schon gesagt wurde, gefragt wurde -  das, was man selbst für Bestand hält.

Frauke Boggasch, Auszug aus: Wir leben nicht in der Zeit des Wolkenbruchs/eine Annäherung an die Zeichnungen von Christian Aberle, in: Dritte Hälfte, StrzeleckiBooks, Kön, 2013